Das Inlay ist eine feste, außerhalb des Mundes hergestellte Füllung, die nach Fertigstellung in den Zahn einzementiert oder eingeklebt – „eingelegt“ – wird.
Als Materialien kommen Gold, Keramik und Kunststoff in Frage.
Goldlegierungen sind ein seit Jahrzehnten erprobtes und bewährtes Inlaymaterial. Vorteile:
Goldinlays können auch zum Verschluss äußerst ungünstiger Füllungslagen verwendet werden (z.B. tief unters Zahnfleisch reichende Defekte, starke kaubelastete Bereiche).
Probleme: Extrem hohe Passgenauigkeit erforderlich (ist technisch gut machbar), sonst besteht Gefahr von Spaltbildung, Auslaugen des Befestigungszementes und neuer Karies; unterschiedliche Abnutzung von Gold und Zahn kann auch zu Spaltbildung führen; zur Erzielung stabiler Zahnflächen muss relativ viel Substanz geopfert werden; die Ästhetik von Goldinlays ist Geschmacksache.
Keramikinlays gibt es in guter Qualität zwar erst seit knapp zwanzig Jahren, aber durch ständige, zum Teil rasante Weiterentwicklung sind diese Einlagefüllungen heutzutage den Goldinlays zumindest gleichwertig geworden.
Vorteile: Die modernen Keramikmassen sind dem natürlichen Zahnschmelz nicht nur farblich, auch von der Härte, dem Verschleiß und der Struktur her äußerst ähnlich; die Gefahr von Spaltbildung ist daher sehr gering; durch neue Klebetechniken entstehen sehr stabile Verbindungen zwischen Zahn und Keramik, so dass auch dünne und kleine Zahnwände erhalten werden können; die Ästhetik der Keramikinlays ist unübertroffen.
Probleme: Die Klebetechniken sind nur in trockenen Bereichen anwendbar, so dass tief unters Zahnfleisch reichende Defekte kaum zu versorgen sind; die Bruchgefahr von Keramik ist höher als die von Gold, so dass sich sehr stark kaubelastete Bereiche nicht dafür eignen.
Eine besondere Herstellungsart sind Keramikinlays per Hochleistungs-EDV. Der kariesfrei beschliffene Zahn wird per Videokamera aufgenommen; anhand dieser Daten errechnet der Computer ein dreidimensionales Modell und stellt dieses am Bildschirm dar.
Hier wird dann die Einlagefüllung virtuell konstruiert, so dass anschließend eine computergesteuerte Fräsmaschine das Inlay aus einem individuell ausgesuchten Keramikblock ausschleifen kann. Der Vorteil für den Patienten liegt darin, dass der betroffene Zahn fast immer in einer Sitzung komplett fertiggestellt werden kann; Abdrücke, Provisorien und Zahnlabortermine entfallen
Kunststoffinlays werden eigentlich nur als preiswerte Alternative angeboten. Sie wirken zwar ästhetisch gut, aber bezüglich aller anderen Eigenschaften sind sie schlechter als Gold oder Keramik. Für kleinere Defekte mögen sie geeignet sein, aber diese kann man heutzutage auch mit plastischen, direkt im Munde hergestellten Kunststoff-Füllungen sehr gut versorgen.