Eine möglichst schnelle Behandlung der Zahnerkrankung wird empfohlen.
Einen genetischen Zusammenhang zwischen Zahnerkrankungen und Herzanfällen haben Wissenschaftler der Christian-Albrechts-Universität hergestellt. Bisher war nur bekannt, dass es zwischen Erkrankungen des Zahnfleisches (Parodontitis) und Herzerkrankungen eine Verbindung besteht.
Ein Team an Zahnmedizinern wies nun nach, dass eine verbreitete genetische Mutation bei Menschen mit Parodontitis und Herzanfall-Patienten vorkommt. Wissenschaftler präsentierten ihre Forschungsergebnisse und wiesen darauf hin, dass Parodontitis sehr ernst genommen und so früh wie möglich behandelt werden sollte. Koronare Herzerkrankungen und Parodontitis stehen mit den gleichen Risikofaktoren in Zusammenhang: vor allem Rauchen, Diabetes und Fettsucht. Ähnlichkeiten der Bakterien in der Mundhöhle und jener in den koronaren Plaquen wurden von Wissenschaftlern bereits nachgewiesen.
Beide Krankheiten sind durch eine unausgewogene Immunreaktion und chronische Entzündungen charakterisiert. Eine Theorie geht davon aus, dass die bei Parodontitis auftretenden Bakterien eine geringe Entzündungsreaktion im Körper auslösen, die ihrerseits zu einer Veränderung der Arterien und in späterer Folge zu Schlaganfällen und Herzinfarkten führt.
Zusätzlich wird angenommen, dass die Bakterien die Art und Weise direkt stören, in der sich die Blutgefäße direkt erweitern. Grund dafür ist, dass Bakterien auch in den Blutkreislauf gelangen. Das entscheidende Gen befindet sich auf dem Chromosom 9. Es wurde bereits früher mit Herzanfällen
in Verbindung gebracht. Die aktuelle Studie wies es jedoch bei 1.097 Herzpatienten und 151 Patienten mit der aggressivsten, früh einsetzenden Form von Parodontitis nach. Die genetische Variation war bei beiden Krankheiten identisch. Der Zusammenhang wurde auch bei weiteren 1.100 Herzpatienten und 180 Parodontitis-Patienten bestätigt.